Cannabis erfüllt als Arzneimittel ein großes Aufgabenspektrum. Durch die zunehmende Legalisierung findet medizinisches Cannabis Gebrauch in der Linderung von Schmerzsymptomen, psychischen Erkrankungen, bei Schlafstörungen und Übelkeit. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick zur Wirkungsweise von medizinischem Cannabis, zu den Vorteilen gegenüber anderen Arzneimitteln und seinen vielfältigen Anwendungsformen.
Die für die Wirkung von medizinischem Cannabis verantwortlichen Stoffe heißen Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC). Diese interagieren mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Das Endocannabinoid-System ist ein komplexes System von Rezeptoren und Stoffen, die dazu beitragen, verschiedene Körperfunktionen zu regulieren, darunter Immunantwort, Schmerzen, Appetit und Stimmung. (1)
Beim Konsum von Cannabis kommt es zur Interaktion der Cannabinoide CBD und THC an die Rezeptoren im Endocannabinoid-System. Dadurch werden diese moduliert – also auf eine bestimmte Funktionsweise ausgerichtet. THC bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und im zentralen Nervensystem. Dieser Vorgang erzeugt die psychoaktive Wirkung von medizinischem Cannabis, die auch als „Rausch“ bezeichnet wird. CBD wirkt hingegen nicht psychoaktiv. Sein Einfluss auf das zentrale Nervensystem hat eine beruhigende und schmerzlindernde Wirkung zur Folge. (1) Ihrem Verwendungszweck entsprechend verfügen Cannabisblüten und auf Cannabis basierende Medikamente über eine angepasste Gewichtung von THC und CBD.
Die Wirkung von Cannabis als Medizin beruht auf der Interaktion mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Dabei handelt es sich um ein komplexes System von Rezeptoren und Stoffen, die dazu beitragen, verschiedene Körperfunktionen zu regulieren, darunter die Immunantwort, Schmerzen, Appetit und die Stimmung (1).
Wenn Cannabispatienten also Cannabis rauchen oder einnehmen, binden die Cannabinoide in der Pflanze an die Rezeptoren im ECS (oder modulieren sie). THC beispielsweise bindet an die CB1-Rezeptoren im Gehirn und im zentralen Nervensystem und ist für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich.
CBD hingegen bindet nicht an die CB1-Rezeptoren und erzeugt keine psychoaktiven Wirkungen. Es interagiert vielmehr mit anderen Rezeptoren im ECS, um eine Reihe potenzieller gesundheitlicher Vorteile zu erzeugen.
Je nach Verhältnis von THC und CBD kann medizinisches Cannabis unterschiedliche Beschwerden lindern. Die größten Erfolgsaussichten bietet Cannabis in der Schmerztherapie. Hier hat sich gezeigt, dass der Konsum für Menschen mit chronischen Schmerzen oder im Zuge einer schmerzverursachenden Krankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Verringerung der Symptome führt. Gleichwohl trägt diese Wirkung dazu bei, den Bedarf nach anderen Medikamenten (und damit einhergehenden Nebenwirkungen) zu reduzieren. In einer 2022 veröffentlichten Studie wiesen 79 Prozent der 2.000 untersuchten Schmerzpatient:innen eine mit Cannabiskonsum assoziierte Verringerung ihres Bedarfs nach Schmerzmitteln auf. (2)
Auch bei der Behandlung von psychischen Leiden kann Cannabis wirksam werden – etwa zur Reduktion von Angstzuständen, bei körperlicher und seelischer Unruhe oder gegen Depressionen. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 mit insgesamt 279 Patient:innen ergab, dass der Konsum von CBD-haltigen Medikamenten zu einer generellen Abmilderung der Symptome führte. (3) Weitere Studien deuten darauf hin, dass Cannabis die Schlafqualität und -dauer verbessern und die Zeit bis zum Einschlafen verkürzen kann, um Schlafstörungen entgegenzuwirken. (4)
Ferner kommt medizinisches Cannabis sekundär zum Einsatz, um andere Therapieformen (die eine Kombination zulassen) zu unterstützen. Zum Beispiel kann der medizinische Cannabiskonsum die durch eine Chemotherapie hervorgerufene Übelkeit abmildern, sich appetitanregend auswirken und entstehende Schmerzen lindern. Darüber hinaus hat sich Cannabis als wirksames Mittel erwiesen, um die Häufigkeit von MS-bedingten Spastiken zu reduzieren (5) und epileptischen Anfällen vorzubeugen. (6)
Ein weiterer Vorteil von medizinischem Cannabis besteht in der Vielfalt an unterschiedlich konsumierbaren Präparaten. Dazu gehören Blüten (zum Inhalieren), Öle, Extrakte, Salben, Kapseln und Sprays.
Die große Auswahl erlaubt eine diskrete Integration der Cannabistherapie in den Alltag der Patient:innen und ermöglicht die Anpassung an ihre Vorlieben und Bedürfnisse. Je nach Präparat und Cannabisart tritt die Wirkung unmittelbar oder verzögert beziehungsweise in unterschiedlicher Intensität ein. Die folgende Tabelle führt die geläufigsten Arzneiformen, ihre Vor- und Nachteile sowie gängige Preise für medizinisches Cannabis auf.
Grundsätzlich dürfen alle behandelnden Hausärzt:innen ein solches Rezept ausstellen. Die Voraussetzung ist ein ausreichend starkes Leiden und die medizinische Einschätzung, dass eine Cannabistherapie zur Linderung der Symptome beiträgt. In besonders schwerwiegenden Fällen ist die Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich. Hierfür ist es förderlich, wenn bereits andere Behandlungsmethoden erprobt und für unwirksam befunden wurden und/oder erfolgversprechend durch Cannabis ergänzt werden können. (7) Ein Rezept für medizinisches Cannabis kann in cannabisführenden Versandapotheken wie MYCANNABIS eingelöst werden.
Verfügen Sie über ein gültiges Cannabis-Rezept, können Sie das gewünschte Präparat in wenigen Schritten auf MYCANNABIS bestellen.
Sie können ein Cannabisrezept von einem zugelassenen Arzt erhalten. Sie müssen eine diagnostizierte medizinische Erkrankung haben, und der behandelnde Arzt prüft, ob Sie für ein Cannabisrezept in Frage kommen.
Die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken reicht Tausende von Jahren zurück. Die erste Aufzeichnung über die Verwendung von Cannabis als Medizin stammt aus dem Jahr 2737 v. Chr. in China.
Die beliebtesten medizinischen Cannabissorten variieren je nach der zu behandelnden Krankheit. Einige beliebte Sorten werden in 3 verschiedene Gruppen oder Arten unterteilt: Indica, Sativa und Hybrid (13).
Die Kosten für medizinisches Cannabis variieren je nach Bundesland, Abgabestelle und Sorte. Sie können von 7,5 € bis zu 20 € pro Gramm oder mehr reichen.
Medizinisches Cannabis kann high machen, da es THC enthält, eine Verbindung, die psychoaktive Wirkungen erzeugt. Einige medizinische Cannabissorten enthalten jedoch nur einen geringen oder gar keinen THC-Gehalt. Generell ist diese Wirkung eine Nebenwirkung, die man mit der richtigen Steuerung der Therapie vermindern oder gänzlich vermeiden kann, beispielsweise wenn man auf eine ausreichende CBD-Zufuhr zur THC Therapie achtet.